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Wenn Ihre Angehörigen hörsehbehindert sind

Hier geben wir Ihnen einige Tipps und Tricks, wie Sie hörsehbehinderte und taubblinde Menschen im Alltag unterstützen können. Die Liste ist natürlich nicht vollständig. Wichtig ist, dass die betroffene Person selber entscheiden kann, ob sie Unterstützung braucht oder nicht. Fragen Sie deshalb einfach, ob Sie helfen sollen oder nicht. Am wichtigsten ist aber, dass Sie sich viel Zeit nehmen, denn wenn das Seh- und Hörvermögen eingeschränkt ist, braucht alles mehr Zeit.

  • Begegnen

    Sprechen Sie die betroffene Person zuerst in normaler Lautstärke mit ihrem Namen an. Wenn sie nicht reagiert, berühren Sie sie sanft aber deutlich an der Schulter und warten Sie, bis sie auf Sie aufmerksam wird. Sagen Sie ihr zuerst Ihren eigenen Namen. Falls sie Sie nicht kennt, erklären Sie ihr kurz wer Sie sind.
  • Kommunizieren

    Fragen Sie sie, wie sie mit Ihnen kommunizieren möchte, denn es gibt viele verschiedene Kommunikationsformen. Hier stellen wir Ihnen die häufigsten kurz vor, wobei für alle gilt: sprechen Sie klar und deutlich, seien Sie geduldig und wiederholen Sie Unverstandenes nochmals.
  • Lautsprache

    Ist eine Person schwerhörig und sehbehindert, sprechen Sie deutlich, langsam und in ganzen Sätzen. Achten Sie darauf, dass Sie sich in ruhiger Umgebung befinden und Ihr Gesicht gut beleuchtet ist, so dass die hörsehbehinderte Person von Ihren Lippen absehen kann.
  • Gebärdensprache

    Ist eine Person gehörlos und sehbehindert, fragen Sie sie nach dem optimalen Abstand und wie gross in dieser Distanz das Blickfeld ist. Passen Sie Ihre Gebärden diesem Blickfeld an. Achten Sie darauf, dass Ihr Gesicht gut beleuchtet ist, damit die hörsehbehinderte Person Ihre Gebärden sehen und gegebenenfalls von den Lippen absehen kann.
  • Schriftlich Kommunizieren

    In der Regel können Sie mit einem dunkelfarbigen Stift auf helles Papier schreiben. Am besten mit einem Filzstift. Fragen Sie sie, wie gross die Schriftgrösse sein soll und schreiben Sie gut erkennbare Buchstaben. Passen Sie die Dicke des Stiftes der Schriftgrösse an. Das Eintippen von Buchstaben auf dem mitgebrachten Smartphone oder Tablet geht auch. Dann kann die Person die Schriftgösse nach Bedarf wählen.
  • Beim Gespräch Thema ankündigen

    Es ist einfacher, einem Gespräch zu folgen, wenn die betroffene Person von Anfang an weiss, worum es geht. Kündigen Sie daher das Gesprächsthema an und signalisieren Sie jeweils Themenwechsel innerhalb des Gesprächs.
  • Helfen – nur wenn die Person zustimmt

    Hörsehbehinderte und taubblinde Menschen benötigen für viele Dinge mehr Zeit. Greifen Sie nicht einfach ein, wenn Sie sehen, dass ich etwas suchen muss. Lassen Sie dies die betroffene Person selber tun oder fragen Sie einfach, ob Unterstützung nötig ist.
  • Führen / Hindernisse

    Beim Führen ergreift die betroffene Person Ihren Arm (Führarm genannt) oberhalb des Ellbogens und geht einen Schritt hinter Ihnen. Gehen Sie in normalem Tempo und achten Sie darauf, dass der Weg breit genug für zwei Personen ist. Verlangsamen Sie Ihre Schritte vor Hindernissen und Treppen oder bleiben Sie kurz stehen. Informieren Sie falls notwendig über die Art des Hindernisses/der Treppe. Um eine enge Stelle zu passieren, schieben Sie Ihren Führarm nach hinten zu Ihrer Rückenmitte. Die geführte Person spürt das und wird automatisch hinter Ihnen gehen.
  • Informieren, wenn man weggeht und zurückkommt

    Eine betroffene Person merkt nicht automatisch, ob Sie da sind oder nicht. Sagen ihr deshalb immer, wenn Sie weggehen, z.B. um etwas zu holen. Informieren Sie auch, wenn Sie wieder zurück sind.
  • Dinge nicht verrücken

    Sonnenbrille, Tasse, Gegenstände, weisser Stock etc. bleiben dort, wo die betroffene Person sie hingelegt hat. Das ist eine wichtige Regel. Verrücken Sie nichts, denn schon ein kleiner Platzwechsel kann es der Person verunmöglichen, ihre Dinge wiederzufinden. Das gilt für zuhause wie für unterwegs.
  • Etwas zeigen bzw. geben

    Um etwas zu zeigen, schieben Sie Ihre Hand unter die Handfläche der betroffenen Person und führen Sie ihre Hand so an den Gegenstand heran. Wenn Sie ihr etwas geben möchten, legen Sie es sanft in ihre Hand.

Wenn Ihre Angehörigen blind oder sehbehindert sind

  • Miteinander sprechen

    Sprechen Sie mit sehbehinderten oder blinden Menschen in normaler Lautstärke, einfach so, wie Sie mit jeder anderen Person auch sprechen würden. Schauen Sie sie beim Reden an; so kann sie sich besser orientieren, wo Sie sind.
  • Helfen – nur wenn die Person zustimmt

    Greifen sie nicht einfach ein, wenn Sie sehen, dass die betroffene Person bspw. etwas suchen muss. Fragen Sie zuerst, ob Unterstützung nötig ist.
  • Eine Person führen

    Wenn Sie mit einer betroffenen Person zu Fuss unterwegs sind, gibt es eine bewährte Führtechnik: Die betroffene Person ergreift Ihren Arm (Führarm genannt) oberhalb Ihres Ellbogens und geht einen Schritt hinter Ihnen. Gehen Sie in normalem Tempo und achten Sie darauf, dass der Weg breit genug für zwei Personen ist. Verlangsamen Sie Ihre Schritte vor Hindernissen und Treppen oder bleiben Sie kurz stehen. Informieren Sie die Person wenn nötig über das Hindernis oder die Treppe. Um eine enge Stelle zu passieren, schieben Sie Ihren Führarm nach hinten zu Ihrer Rückenmitte. Sie spürt das und wird automatisch hinter Ihnen gehen.
  • Weggehen und Zurückkommen

    Eine blinde Person merkt nicht automatisch, ob Sie da sind oder nicht. Sagen Sie ihr deshalb immer, wenn Sie weggehen, z.B. um etwas zu holen und wenn Sie wieder zurückgekommen sind.
  • Platz anbieten

    Wenn Sie einer sehbehinderten Person einen Platz anbieten möchten, gelingt dies so am besten: Führen Sie sie zur Sitzgelegenheit und legen Sie ihre Hand auf die Stuhllehne. So kann sich die Person selbständig hinsetzen.
  • «Dort» und «da»

    Begriffe wie «dort» und «da» sagen sehbehinderten und blinden Menschen nichts. Sie benötigen präzise Angaben, um sich zu orientieren. „Rechts neben der Tasse“ oder „Die Türe ist drei Schritte nach vorn“ oder „Nach vier Metern rechts abbiegen“ sind viel aussagekräftiger.
  • Jeder Gegenstand an seinem Ort

    Für einen sehbehinderten oder blinden Menschen wichtig, dass «jedes Ding an seinem Ort» ist. Legen Sie also alles wieder dorthin zurück, wo Sie es genommen haben. So ersparen Sie der Person langwieriges Suchen. Wichtig ist auch, immer alle Zimmer- und Kastentüren sowie Schubladen wieder zu schliessen, um ein Stolpern oder Anstossen zu verhindern. Achten Sie auch darauf, dass im Umfeld der sehbehinderten Person nichts Sperriges irgendwo im Weg steht.
  • Dokumente Vorlesen

    Dank dem heutigen Stand der Technik, wie Scanner, Sprachausgabe oder Braillezeile, können sehbehinderte und blinde Menschen vieles rund um das Thema «Information» selbständig handhaben. Doch immer wieder gibt es Situationen, die die Unterstützung durch eine sehende Person nötig macht, z.B. das Ausfüllen von Formularen oder das Vorlesen von handgeschriebenen Briefen und Karten. Wenn Sie sich als Vorleserin oder Vorleserin anbieten, sind Zuverlässigkeit, Diskretion und Verschwiegenheit geboten. Sortieren Sie die eingegangene Post nach persönlichen Briefen, Zeitungen und Zeitschriften sowie Werbung. Besprechen Sie mit der sehbehinderten Person, was und wie viel sie gerne vorgelesen bekommen möchte. Öffnen Sie keinen privaten Brief ohne ihre Zustimmung.