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Blindenschrift, Braillezeile und vieles mehr

Unsere Umgebung ist stark von Bildern, Leuchtreklamen, Fernsehen, Büchern, Zeitungen und dem Internet geprägt. Der Zugang zu all diesen optisch vermittelten Informationen ist für sehbehinderte und blinde Menschen ohne spezielle Hilfsmittel oder Techniken massiv eingeschränkt oder gar nicht möglich. Heute gibt es aber Möglichkeiten, diese weitgehend zugänglich zu machen. Einerseits handelt es sich um Verfahren, durch die sehbehinderte und blinde Menschen die optischen Informationen in einer zugänglichen Form wahrnehmen können (z.B. Bildschirmlesegerät, Brailletastatur, PC mit Sprachausgabe), oder es werden Aufbereitungsverfahren eingesetzt, die die Informationen in eine blindengerechte Form umwandeln (z.B. Bücher in Brailleschrift, Grossdruckbücher, Hörbücher). Trotzdem werden nicht alle optischen Informationen zugänglich. Ein Bild wird ein blinder Mensch nie sehen können. Mit "Hilfen", wie der Texthinterlegung bei Bildern auf Websites oder elektronischen Dokumenten, kann es aber verständlich gemacht werden.

Blindenschrift: Mit den Fingern "lesen"

Vor bald 200 Jahren entwickelte Louis Braille in Coupvray (Isle de France) eine Schrift für Blinde, die so genannte Punktschrift. Er selbst erblindete im Alter von drei Jahren an den Folgen einer Stichverletzung, die er sich im Atelier seines Vaters zugezogen hatte. An der Blindenschule in Paris entwickelte er die Blindenschrift Braille (www.braille.ch). Die Punktschrift setzt Buchstaben in Punktmuster um, die von hinten in Papier gepresst und mit den Fingerspitzen ertastet werden. Sehende Personen können das Blindenschriftsystem im Selbststudium lernen. Für blinde Personen gibt es Einzelunterricht von blinden Lehrerinnen und Lehrern. Kontakte vermittelt eine Beratungsstelle des Sehbehindertenwesens.

Tipp: Theiss-Klee, Heidi. Punktschrift für Anfänger. Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. 1998. Marburg/Lahn, ISBN: 3-89642-003-8

Tipp: Blindenschrift-Alphabet nach Louis Braille, tastbares Blindenschriftalphabet des SZBLIND (gratis zu beziehen): www.szb.ch/index.php?id=710

Digitale Welt: Sprachausgaben nutzen

Im digitalen Zeitalter gibt es heute weitere Möglichkeiten für blinde und sehbehinderte Menschen, an die Informationen schriftlicher Texte zu gelangen. Weit verbreitet ist das Hörbuchformat Daisy: Dabei werden Inhalte von Zeitschriften und Büchern aufgesprochen und auf CDs als Tonträger gebrannt und mittels Abspielgeräten per CD oder SD-Karte gehört. Daneben gibt es auch Bücher in Grossdruck oder ganz in Brailleschrift.

Auch einen Computer zu bedienen ist für blinde und sehbehinderte Menschen möglich: Der Inhalt des Bildschirms wird entweder auf eine speziellen Blindenschriftzeile übertragen oder mittels Sprachausgabe zugänglich gemacht. Die Eingabe erfolgt über die Tastatur. Ein so genanntes Bildschirmleseprogramm erlaubt es den blinden Personen, sich auf dem Bildschirm zu orientieren und die verschiedenen Anwendungsprogramme zu steuern. Mit einem Vorlesegerät können gedruckte Texte wie Broschüren, Briefe oder Buchseiten einfach vorgelesen werden.

Um den Zugang zu Internetseiten zu gewährleisten, müssen gewisse Regeln beim Webdesign beachtet werden, z.B. eine barrierefreie Programmierung. Besondere Beachtung muss dabei PDF-Dokumenten geschenkt werden.

Für Personen mit eingeschränkten Sehvermögen reicht es oft, den Bildschirminhalt stark zu vergrössern, zu invertieren oder diese beiden Verstärkungstechniken zu kombinieren.

Tipp: Adressen zu Beratungsstellen für Informatik für blinde und sehbehinderte Menschen sind hier verfügbar!